Mulligatawny-Suppe

Mulligatawny soup mit Hühnerfleischeinlage in einem Restaurant in Mumbai

Die Mulligatawny-Suppe [ˌmʌlə.ɡəˈtɑː.ni] (Anhören) ist eine scharfe Curry-Suppe, die spätestens seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein fester Teil der britischen Küche ist.[1] Sie basiert auf einem indischen Rezept für eine Sauce.

Der Begriff Mulligatawny ist ein anglisiertes Kompositum der tamilischen Begriffe Milagu (Anhören) (மிளகு) für „Pfeffer“ und Tannir (Anhören) (தண்ணீர்) für „Wasser“;[1][2] bald etablierte sich mull (Anhören) mit Bezug darauf im anglo-indischen Kolonialjargon als Bezeichnung für hohe Beamte in Madras,[3][4][2] die sich häufiger solche Speisen der Spezialitätenküche leisten konnten.

Im Viktorianischen Zeitalter bestimmten Auswahl, Zubereitungsart, Anzahl der Gänge eines Menüs und Form der Bedienung den sozialen Status (Klasse oder Kaste). Das galt in Indien ebenso wie bei der britischen Kolonialmacht. Insofern kommt der Mulligatawny-Suppe als exotischer Vorspeise und als weiterem Gang in der klassischen Menüfolge eine kulturhistorische und soziologische Bedeutung zu. In der Literatur wird die Mulligatawny-Suppe deswegen als “the most important dish associated with the colonial table” (deutsch: „die wichtigste Speise, die man mit der Kolonialzeit verbindet“) bezeichnet.[1][5]

  1. a b c Cecilia Leong-Salobir: Food Culture in Colonial Asia. A Taste of Empire. India, Malaysia, and Singapore. (Seiten 8, 13, 14–20, 23–26; Rezept auf Seite 21). Taylor and Francis, 2011, ISBN 978-1-136-72654-5.
  2. a b Alan Davidson: The Oxford Companion to Food. Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-967733-7, Kapitel „Anglo-Indian cookery“, S. 21.
  3. Udo Pini: Das Gourmet-Handbuch. Könemann-Verlag, 2004, Seite 678.
  4. Henry Yule, A. C. Burnell: The Anglo-Indian Dictionary. London 1902.
  5. Dennis Kincaid: British Social Life in India, 1608–1937. Routledge & Kegan Books, 1938, ISBN 0-7100-7284-8.

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